Die Deutung des Wortes Teuto­burg als Volks­burg (bzw. -berg) aus germanisch theot gleich deutsch, Volk, ist nicht unum­stritten. Die th zu Grunde liegende germanische Rune hat sich mit ihrem damaligen Laut­wert (so die Meinung von Germanisten und Skandi­na­visten) bis heute im islän­dischen Alphabet erhalten und wird ähnlich dem englischen th ausge­sprochen. Tacitus hätte latini­siert also eher von einem saltus seuto­bur­giensis geschrieben. Eine dies­bezüglich bessere Erklärung erschließt sich für teut von Tüte, also Spitze, was für Berge als Bezeich­nung auch nicht ungewöhnlich ist.

Auch bei saltus darf die gewohnte Über­setzung in Frage gestellt werden: saltus kann nicht einfach so als Wald bezeichnet werden, denn hierzu dienen im Latei­nischen auch die Worte nemus und vor allem silva. Vielmehr wird saltus als Sprung übersetzt, hat also den Sinn einer auf­fallenden Gelände­erhebung. Andererseits resultiert die Verwendung des Begriffs bei Tacitus für die Jahre 14 - 16 nach Chr. in der Bedeutung eines anstei­genden bewal­deten Geländes, über­setzt etwa: Wald­berg.

Nach dieser Deutung handelt es sich beim saltus teuto­bur­giensis um ein sich z. B. aus einer Ebene erhebendes Gebiet mit bewaldeten, kegel­förmigen Bergen.